Ratschläge

Gesundheits-Tipps für den Alltag

Stichwortverzeichnis

Abnehmen mit Köpfchen

Abnehmen

Spirituelles Fasten im Zusammenhang mit dem Osterfest macht die Christen nicht nur glücklich, sondern auch vorübergehend schlank. Für die 46 Millionen Deutschen, die deutlich zu dick sind, kein schlechter Effekt. Aber erstens fasten nur wenige und zweitens setzt nach dem Fest der so genannte Jo-Jo-Effekt ein, der die Pfunde wieder ansteigen lässt. Diese Reaktion wird im Organismus durch Hormone gesteuert: Die Glückshormone Serotonin und Dopamin machen den Menschen zufrieden und dämpfen das Bedürfnis nach mehr Kalorien, während bei Psycho-Stress das Hormon Cortisol vermehrt ausgeschüttet wird. Dieses 'Fress-Hormon' macht Appetit und dick. Das erklärt auch, dass Angst und Frust die Esssucht mehrt, Einsamkeit, Zeitdruck wird 'weggegessen'. Schon im Kindesalter wird mit Süßem belohnt, negative Ereignisse damit überspielt. Das kann auch bis in das Erwachsenenalter prägen.

Deshalb sollte man mit Verstand an das dauerhafte Abnehmen herangehen - es beginnt im Kopf. Nächtliche Essattacken, Schlemmerorgien und das Naschen von Süßem über den Tag zwischendurch sollten unterbleiben, eine Alternative wäre Bewegen, Sport, mit dem Partner reden, Musik hören. Wenn man das erste Sättigungsgefühl verspürt, muss auch der Teller nicht immer leer gegesssen werden und nach 16 Uhr sollte nur noch ganz wenig gegessen, dafür Wasser getrunken werden. Das Wassertrinken wiederum regt die Produktion des Melatonin-Hormons an, das den biologischen Alterungsprozess verlangsamt. Das Frühstück am nächsten Morgen kann dafür reichlich sein, um das Glücks- und Wohlfühlhormon Serotonin wieder anzuregen.

Dem Alter ein Schnippchen schlagen

Alter

Das eigentliche Geheimnis eines langen, gesunden Lebens sind nicht die Hormone, sondern ist in 80 Prozent das gesunde Verhalten und in 20 Prozent anlagebedingte Gene, sagt Prof. Demko, ein Altersforscher aus Florida/USA.

Das Altern beginnt also bei uns selbst und im Kopf, d.h. bei einer aktiven Einstellung und einem gesunden Lebensstil. Schon ab dem 60sten Lebensjahr sollte man modern und locker bleiben, vor allem tätig, keine Ängste zulassen, sich Aufgaben stellen, dabei Höhepunkte schaffen und bei Erfüllung Freude empfinden. Das kann durch eine bestimmte Arbeit sein, aber auch durch eine Wanderung, einen Museumsbesuch, ein Hobby, eine schöne Reise, ein Buch usw.

Dazu muss der Lebensablauf dem Alter in Bezug auf die Ernährung angepasst werden mit weniger essen und leichten Mahlzeiten bis 18 Uhr, mit Salaten, Gemüse, viel Obst, weniger Fleisch und Fett, aber Eiweiße und Kohlehydrate in Form von Fisch, mageren Fleisch, Eiern, Soja und Vollkorn, sowie Mineralstoffen, viel Trinken, d.h. täglich zwischen 1,5 und 2,5 Liter Mineralwasser oder Tee, nur ein Glas Rotwein oder Bier.

Ausreichende Bewegung sorgt für mehr Sauerstoff im Körper, vor allem im Gehirn, wobei Spaziergänge, Wandern, Gartenarbeit, Schwimmen auch Stress abbaut, gegen Arthrose und Gicht hilft und Herz-Kreislauf in Gang hält. Die geistige Fitness erhöht man mit täglichem Zeitung lesen oder Büchern, Kreuzworträtseln, Gedichte oder Sprachen lernen, aber immer neugierig und aufnahmefähig bleiben, Lachen und Liebe bis ins hohe Alter würzen das Leben, lassen den Menschen nicht vereinsamen und halten fit.

Medikamente am Steuer

Amsteuer

Ein Besuch der Großeltern in Rostock steht unmittelbar bevor, das Auto gepackt, die Familie schon unruhig vor der großen Fahrt. Nur der Vater, der Fahrer, der die Strecke allein bewältigen muss, ist angeschlagen mit einer Erkältung.

Was kann und darf er kurzfristig einnehmen, um die Fahrtüchtigkeit nicht negativ zu beeinflussen? Bei Alkohol ist dies bekannt, wie aber ist es mit Medikamenten? Jeder Verkehrsteilnehmer muss vor Fahrantritt selbst entscheiden, ob er fit genug ist, um den Anforderungen zu genügen. Hier gibt es bei der Einnahme von Arznei keine 'Promillegrenze', d.h. keine gesetzliche Vorschrift, wenn man vom Drogenkonsum einmal absieht.

Medikamente beeinträchtigen mehr oder weniger die Fahrtauglichkeit d.h. die Reaktion und Konzentration, so dass einige Grundregeln zu beachten sind:

Wenn ein Arzt die Medikamente verschreibt, dann sollte man ihn gleich fragen, bei rezeptfreien Mitteln bietet sich der Apotheker an. Zumindest in der Gebrauchsanweisung, dem so genannten 'Waschzettel' ist die Beeinflussung der Fahrtauglichkeit vermerkt, der Hersteller ist dazu verpflichtet.

Natürlich muss die Dosierung genau eingehalten werden. Bei Mehreinnahmen kann die Wirkung eine andere sein. Ganz besonders ist bei Schlafmitteleinnahme am Abend oder in der Nacht daran zu denken, dass man am nächsten Tag mit einem 'Hang over', d.h. einem 'Überhang' rechnen muss und noch müde ist bis zum Mittag. Wenn beim Lesen die Buchstaben verschwimmen, sollte man sich nicht ans Steuer setzen.

Die Medikamente dürfen niemals mit Alkohol zusammen eingenommen werden, besonders Psychopharmaka, weil sie ihre Wirkung total verändern können.

Insgesamt ist besondere Vorsicht geboten bei allen Schlaf- und Beruhigungsmitteln, bei Psychopharmaka, Allergiemitteln, starken Schmerz- und blutdrucksenkenden Mitteln, aber auch bei Appetitszüglern und Mitteln gegen Zuckerkrankheit. Im Zweifel fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.

Der Darm als Kraftquell

Darm

Wir wissen über die Funktion unseres Darmes heute viel mehr als noch vor Jahren, schätzen seine Rolle als Kraft spendendes Organ des Körpers. Das ist begründet damit, dass er mit seiner Nervenansammlung fast alle Organe steuert, die meisten immunologischen Abwehrzellen hier gebildet werden und die größte Kontaktfläche zur Außenwelt besteht. Man vergleicht oft den Verdauungsapparat mit der Wurzel eines Baumes, der mit seinen Nährstoffen bis in die kleinsten Äste, d.h. Gefäße vordringt. Nährstoffe sind zugleich die Energiespender im Organismus, der Kraftquell.

Menschen, die unter Verdauungsstörungen leiden, fühlen sich häufig chronisch müde, gereizt, nervös und leistungsunfähig. Aber auch Stress, Ärger und äußere Unruhe wirken sich belastend auf den Darm aus. Jeder erinnert sich vielleicht, dass er bei Prüfungen kaum von der Toilette herunter gekommen ist, ein anderer konnte 3-4 Tage gar nicht gehen. Ständige Belastung im Alltag kann sich schädigend auf den Darm auswirken, es kann sogar die Abwehr für lange Zeit geschwächt werden.

Was ist zu tun? Der Grundpfeiler eines gesunden Darmes ist die gesunde Ernährung. Ohne dass man sich gleich einer Fastenkur nach üppigen Tagen unterzieht, sollte man wenigstens 1-2 Schontage in der Woche einlegen. Die sollten viel Gemüse und Obst, also viele Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente enthalten. Auf Fleisch und Fett sollte ganz bewußt verzichtet werden. Viel Trinken, d.h. 1,5 bis 2,5 Liter Mineralwasser oder Tee täglich spült den Darm durch. Wer unter Verstopfung leidet, kann den Darm kurzfristig mit Passagesalz (z.B. Bittersalz) sanft von Ablagerungen und Rückständen säubern. In Ruhe mit Genuss zu regelmäßigen Zeiten essen, dabei gut kauen, das sollte man wieder üben.

Das bedeutet aber auch, dass eine gewisse Esskultur in unserem Verhalten wieder Bedeutung erlangt. Es sollte ein Neuanfang im Neuen Jahr geben, und es sollte diesmal nicht nur bei dem Vorsatz bleiben.

Burn-out-Syndrom oder Depression

Depression

Schlaflosigkeit, Kopf- und Rückenschmerzen, Krämpfe im Bauch, zeitweise Durchfall, dann Verstopfung, Leistungsschwäche. Man ist müde, ausgebrannt. Nichts erscheint mehr sinnvoll, keine Freude am Leben, kein Grund zu lachen, Angst, manchmal Panik.

Burn-out nennt man diese 'Stimmung'.

Sie deutet auf eine ernsthafte Erkrankung der Seele hin. Wer so in der Praxis erscheint, ist auf dem besten Wege zu einer Depression oder schlimmer noch, Psychose.

Das ist kein vorübergehendes Stimmungstief, die Symptome gehen darüber hinaus und verlangen nach ärztlicher oder psychologischer Hilfe und Behandlung. Es handelt sich um eine Gemütskrankheit, keine Geisteskrankheit. Eine Geisteskrankheit ist mit Merk-, Gedächtnisschwäche oder Orientierungsstörungen verbunden. Eine Gemütskrankheit aber lähmt den Willen und verändert die Gefühlswelt mit einer tiefen Hoffnungslosigkeit. Die Ursache ist meistens die Reaktion auf ein einschneidendes Ereignis wie Trennung, Todesfall oder einer schweren Krankheit. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Stoffwechselstörung im Gehirn, verbunden mit einer Störung im Neurotransmitterhaushalt (Nervenhormone) wie dem Serotonin, Dopamin und Noradrenalin.

Das ist auch der Ansatz für die moderne Therapie - die Harmonie der Botenstoffe herzustellen. Doch auch Gespräche und eine aktive Tagesgestaltung schaffen bereits Abhilfe.

Diabetes

Diabetes

Seit Beginn dieses Jahres existiert ein Testbogen (meist in Apotheken), der das Risiko gegenüber der Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ermitteln soll. Er wurde als 'Findrisk'-Fragebogen in Finnland erprobt und gilt nun auch für die Deutschen, allerdings nur für den Typ 2 der Diabetes, jener Erkrankung, die auf das Nachlassen der Insulinproduktion im Alter zurückzuführen ist.

Seit einiger Zeit erkranken aber auch immer mehr junge Menschen daran, wenn durch Übergewicht und Bewegungsmangel die Bauchspeicheldrüse als Insulinproduzent überfordert wird. Die Hauptursachen des Diabetes werden in Risikofaktoren gesehen. So beschäftigt sich ein Punkt mit Alter und Blutsverwandten, weil mit zunehmendem Alter das Risiko wächst, bei Erkrankung eines Elternteils liegt das Risiko sogar bei 30 bis 40 Prozent. Fragen zum Taillenumfang, Body-Maß-Index (BMI) und zur Ernährung ermitteln den Zusammenhang zwischen Übergewicht, falschem (z.B. zu fettem) Essen und den erhöhten Zuckerwerten im Blut, denen man mit angepasster Ernährung, viel Obst, Gemüse und Roggen/Vollkornbrot und ausreichender Bewegung (30 Minuten täglich entweder aktiver Sport, Spazierengehen, Radfahren, Haus- oder Gartenarbeit oder Bewegung am Arbeitsplatz) entgegen wirken kann.

Da der Blutdruck eine wichtige Rolle für Folgeerkrankungen wie Gefäßschäden, Schlaganfall, Herzinfarkt und Durchblutungsstörungen spielt, ist nach der Höhe und Behandlung gefragt. Die Auswertung nach einem Punktsystem zeigt das Risiko an. Der Blutzuckerwert, gemessen im Blut an der Fingerspitze oder im Ohrläppchen gibt schon einen Hinweis, ob der nächste Gang zum Hausarzt, zu einem Diabetologen oder zur nächsten Kontrolle führt. Deshalb ist der Test in der Apotheke oder beim Hausarzt nicht eine präzise Voraussage, sondern ein neuer Ansatz zur Prävention.

Durchfall - Montezumas Rache

Durchfall

Manchem wird die schönste Zeit im Jahr vermiest, wenn vor allem in warmen Ländern "Montezumas Rache" zuschlägt und Durchfall den Urlauber aufs Klo verbannt.

Ursachen sind oft das leckere Eis am heißen Strand, die Eiswürfel in der Cola, die Hackfleisch-Spieße im einheimischen Restaurant oder das ungewaschene Obst vom Obstbasar genascht. Oft wird der gute Rat: schäle es, koche es oder vergiss es, nicht ernst genommen und auch weitere vorbeugende Maßnahmen wie in südlichen, orientalischen oder tropischen Ländern kein Wasser aus dem Wasserhahn zu trinken, keine zu fettigen oder zu scharfen Speisen zu sich zu nehmen oder Muscheln, Fisch, Eier oder rohes Fleisch zu meiden, weil hier die Salmonellen besonders gut gedeihen. Auch mit Desserts, die Eier oder Mayonnaise enthalten,sollte man vorsichtig sein. Vor dem Essen und nach dem Toilettenbesuch ist gründliches Händewaschen angesagt.

Trotz dieser vorbeugenden Hygienemaßnahmen können bakterielle oder virale Durchfallerkrankungen auftreten. Dann sollte man nicht lange zögern und die richtigen Medikamente einnehmen: ein Motalitätshemmer wie Immodium akut stoppt zwar den Durchfall, aber heilsamer für den Darm ist ein Hefepilz (z.B. Perenterol), der als Biotherapeutikum die krankmachenden Bakterien abtötet, Giftstoffe bindet und die Abwehr stimuliert. Dazu ausreichende Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr (Tee oder Elektrolytlösung) bringt den Darm wieder in Ordnung, so dass man sich mit Montezuma wieder versöhnen kann.

Erkältung (Teil 1)

Erkaeltung

Erkältungen sind die häufigsten akuten Erkrankungen gerade in der kalten Jahreszeit. Und es trifft fast jeden. Deshalb ist es wichtig, zu den wenigen Gesunden zu gehören, besser noch: die Zahl jener durch Vorbeugung zu vergrößern.

Der wichtigste Faktor im Erkältungsgeschehen ist das Immunsystem. Dessen Training bestimmt, ob die Viren etwas anhaben können oder nicht. Das beste Training in Bezug auf eine Grippeerkrankung ist die Grippeschutzimpfung, weil der Körper mit den echten Influenza-Viren kontaktiert und bereits trainiert wird, Abwehrstoffe gezielt zu bilden. Bei einer Ansteckung reagiert er dann um so schneller, die Erkrankung verläuft abgeschwächt oder bleibt ganz aus.

Trotzdem sollte man sich gegen die Erkältungsviren allgemein und auch gegen Bakterien schützen. Dazu gehören das regelmäßige Händewaschen, weil beim Händeschütteln, an Türklinken , Telefonhörern und anderen vielberührten Dingen die Erreger als Schmierinfektion übertragen werden.

Papiertaschentücher sollte man also immer dabei haben, Dauerstress ist zu vermeiden und für ausreichend Schlaf und Entspannung zu sorgen. Wichtig ist auch die Bewegung an frischer Luft - ganz gleich bei welchem Wetter - aber ohne auszukühlen und ohne nasse Füße und nasse Kleidung. Vorbeugend wirken auch Inhalationen oder Saunabesuche, ausreichend Vitamin C-Schutz (2g/Tag). Hilfreich sind auch Nasenspülungen mit Salzwasser - sie spülen die Erreger von den empfindlichen Schleimhäuten ab.

Diese Tipps sollen eine Erkältung vermeiden. Werden erste Anzeichen wie Halskratzen und -schmerzen, Niesen, Naselaufen wahrgenommen, müssen stärkere Maßnahmen greifen. (Fortsetzung siehe Erkältung 2)

Erkältung (Teil 2) - das ist Husten, Schnupfen, Heiserkeit

Erkaeltung2

Wenn der Herbst mit seinem nasskalten Wetter Einzug gehalten hat, machen zugleich typische Symptome der Erkältung die Runde mit Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Hervorgerufen werden die lästigen Beschwerden durch Viren, von denen etwa 200 Arten grassieren. Durch Ansteckung - Anniesen, Anhusten oder Händeschütteln - können diese Mikroorganismen überspringen. Ihre Ansiedlung im Körper wird durch Unterkühlung und Stress des Organismus und einer damit einhergehenden Schwächung des Immunsystems gefördert. Dann können durch Vermehrung in den nächsten 24 und 72 Stunden erste Symptome auftreten, die vier bis vierzehn Tage anhalten - solange bis das Immunsystem die Viren besiegt hat. Es kommt durch Entzündungsvorgänge an der Schleimhaut des Nasen-Rachen- und Bronchialbereichs zu den ersten Symptomen: Kratzen im Hals, Halsschmerzen, Niesen und Naselaufen.

Was ist zu tun in der ersten Phase der Erkältung, die man am besten selbst bekämpft? Hier kann man Hausmittel einsetzen, um das Immunsystem zu unterstützen. Da man ohnehin mehr trinken soll, bietet sich in dieser Phase ein Kräutertee (Salbei, Lindenblüte) oder heiße Zitrone an. Damit die Schleimhäute feucht gehalten werden, sind Dampf- oder Aeresolinhalationen (Dampfbäder mit Salzwasser oder Kräutern) und Gurgeln mit Salzwasser (1/4 Teelöffel auf ein Glas warmes Wasser) zu empfehlen. Salbei und Kamillentee eignen sich ebenso. Auch der gute alte Halswickel mit lauwarmem Wasser und dem Handtuch 30 bis 40 Minuten um den Hals geschlungen, verschafft Erleichterung.

Ein warmes Vollbad mit anschließendem Schwitzbad oder ein Saunagang ist in den ersten zwei bis drei Tagen zu empfehlen. Dann sollte der Kopf wieder frei werden und Besserung eintreten. Geschieht das nicht, treten auch danach Fieber über 38,5 Grad, Husten, Auswurf und Gelenkschmerzen auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der 'echten' Grippe vorbeugend soll hier noch einmal die Grippeimpfung erwähnt werden, die vor schwerer und langwieriger Grippeerkrankung - nicht vor der beschriebenen Erkältung - schützt.

Essen

Essen

Essen kann Lust auf mehr machen und sogar in einer Sucht enden. Unsere Menschen kennen schon Appetit und auch Hunger. Aber so richtigen Hunger oder ein "Ausgehungertsein" kennen wir zum Glück nicht mehr. Vielmehr klagen die meisten Menschen über Sättigung und ein übersättigtes Gefühl nicht nur in der Magengegend. Beides ist eigentlich eine Wahrnehmung unseres Gehirns. Wo aber liegt der gute Mittelweg, die Balance?

Unsere Essensaufnahme erfolgt meist nach einem geregelten Tagesablauf und zu diesen Zeiten stellt sich auch ein Hungergefühl ein, wenn nicht zwischendurch längst der Apppetit durch Süßigkeiten, Kaffee oder kleine Häppchen gestillt wurde. Das ist eine ungünstige Ernährungsweise, die einmal zu vermehrter Kalorienzufuhr und zum anderen den Regelmechanismus in die Irre führt. Dieser erst 1999 entdeckte Mechanismus, nämlich dass der Eiweißstoff Ghrelin als ein Hormon bzw. Botenstoff im Blut das "Hungersignal" gibt und das Hungergefühl an den Hypothalamus im Zentrum des Gehirns weiter leitet, bildet die Basis unseres heutigen Wissens über Hunger und Sättigung. Wenn die ersten Bissen im Mund verschwunden sind, wird dieser Mechanismus gedrosselt, d.h. eine Gruppe von Nervenzellen im verlängerten Rückenmark (Tractus solitarius) bekommt aus dem Mund, der Speiseröhre, dem Magen und Darm über den Vagusnerv Informationen über den Füllungszustand und meldet dies ans Gehirn über das Cholecystokinin (CCK) und ein Peptid: "Ich bin gefüllt." Diese kurzfristige Information reguliert den Appetit und die Sättigung.

Daneben gibt es aber Signale von Leptin und Insulin über die Fette - und Zuckervorräte im Körper, ob sie aufgefüllt oder leer sind. Diese wiederum lösen auf längere Zeit den Ausstoß der Botenstoffe Serotonin und Dopamin im Gehirn aus, das zu einem Glücksgefühl führt und das Essen zu einer Droge oder Sucht werden lassen kann. Einerseits sollte man sich nie ganz satt essen, andererseits macht ein Hungergefühl keinen glücklichen Menschen, ein gutes Mittelmaß, wie so oft in unserem Leben, ist die beste Medizin, d.h. spart Medizin. Wenn man lernt, auf seinen Körper zu hören, kann man selbst die Balance finden.

Essstörungen

Essstoerungen

Kürzlich wurde in einer medizinischen Zeitschrift von einer 20jährigen Patientin berichtet, die täglich 4 Liter Coca-Cola trinkt. Die Folge ist eine Fettsucht und erhebliche Persönlichkeitseinschränkungen. Mit dieser Colamenge nimmt sie täglich zusätzlich 1.600 kcal durch den hohen Zuckergehalt zu sich, und die Koffeinmenge entspricht zehn bis zwölf Tässchen Expresso (ca. 600 bis 800 mg Koffein). Koffein erhöht den Antrieb, die Wachheit und Lernfähigkeit, steigert aber auch die Unruhe und den Blutdruck über den Sympathicotonus, hat also eine aktivierende und beglückende Wirkung, die die Patientin gegen ihre psychische Angst und ihre Persönlichkeitsstörung braucht.

Dieses krankhafte Verhalten ist eine extreme Entwicklung, die man jedoch auch im geringen Maße oft als Essstörung findet. Sie tritt oft schon im Keim auf, nämlich dann, wenn häufig Diäten kurzfristig gewechselt werden und das Gewicht erheblich schwankt, d.h. die Gier nach Nahrungsmitteln ohne Hungergefühl schwankt bis hin zu völliger Verweigerung, mit Ekel- und Schamgefühl. Dabei verliert man die Kontrolle über die Menge und isst völlig chaotisch zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Hier liegt eine Störung im psychischen Bereich vor und das Verhalten geht ins Krankhafte über. Wenn in der Familie oder an sich selbst solche Zeichen wahr genommen werden, sollte der Rat eines Arztes oder Psychologen eingeholt werden, um diese Störung möglichst im Anfang zu beheben. Der Übergang von einer Essstörung, ob zu wenig oder zu viel, in eine echte psychische Störung ist fließend und sollte im Alltag beobachtet werden.

Ewige Jugend?

Ewigejugend

Ewige Jugend durch Hormone? Gibt es das? Immer wieder hört man diese Frage. Hormone, um das Alter zu besiegen, haben Konjunktur. Es ist eine Welle, die von Amerika herüber schwappt und uns bereits erreicht hat. Wird der große Wunsch der Menschheit nach ewiger Jugend und Gesundheit Wirklichkeit? Ein Blick in meine Arztpraxis lässt das Gegenteil vermuten.

Es gibt Geschlechts- und Wachstumshormone, wie das Oestrogen, Testosteron, das Dehydroepiandrosteron (DHEA), das hGH (human growth hormon - Wachstumshormon) und Melatonin, die die Knochen vor Osteoporose schützen (Oestrogen), Muskeln statt Fett aufbauen (Testosteron), gegen Antriebsschwäche und Lustlosigkeit wirken (DHEA) und zur raschen Zellerneuerung (hGH) beitragen oder den Schlaf und die innere Uhr regulieren (Melatonin), aber nur, wenn ein Mangel besteht.

Also müsste vorher immer ein Arzt eine Hormonbestimmung vornehmen, um dann gezielt den Ausgleich zu verordnen. Bekannt sind die Oestrogen-Gaben während der Wechseljahre der Frau. Hier ist es oft ein Erfordernis, um Wechseljahrbeschwerden zu beseitigen.

In allen anderen Fällen muss man vor Nebenwirkungen warnen, wenn Hormone wie in den USA als Pillen, Kaugummi und Lösungen zum Trinken in Drogerien angeboten und frei gehandelt werden. Dabei ist die Gefahr z.B. einer Krebsentstehung bei den Geschlechtshormonen oder von Schlaganfall und Herzinfarkt bei Wachstumshormonen zu groß.

Stets sollte hier der Facharzt entscheiden, der kritisch das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei einer solchen Behandlung abzuwägen versteht. Bei krankhaften Störungen ist ein Einsatz angezeigt, aber nicht ohne Kontrolle.

Fasching - Zeit des wilden Küssens

Fasching

Fasching ist die Zeit der Ausgelassenheit, des Küssens und Knutschens, aber auch die Zeit der Virenübertragung, vor allem vom Stamme des Herpes simplex-Virus, der die bekannten Lippenbläschen hervorruft und nicht ungefährlich ist.

Einige Stunden zuvor kündigt sich der Infekt durch Kribbeln, Jucken, Hautspannung, Schwellung und Rötung um den Mund oder die Nase an. Schon am nächsten Tag sind kleine unangenehm schmerzende Bläschen - so genannte Fieberbläschen - sichtbar. Gefüllt mit ansteckendem, flüssigem Inhalt, der nässt und schließlich Krusten bildet.

Meist hat man als Kind die ersten Kontakte mit dem Virus durchlebt, so dass sie im Erwachsenenalter im Körper (Nervensystem oder Oberhaut) auf der Lauer liegen und bei Schwächung des Immunsystems durch Erkältung, Stress und starke UV-Strahlung im Hochgebirge oder am Strand, aber auch auf der Sonnenbank, während der Menstruation oder Schwangerschaft, bei Ekel und Ängsten oder bei massiver Ansteckung reaktiviert werden, so dass ein neuer Schub auftritt.

Gefährlich wird die Herpes-Infektion, wenn sie auf das Auge, insbesondere die Hornhaut übergreift und hier Narben setzt, was sogar bis zur Erblindung führen kann.

Wenn Herpes-Bläschen mehr als acht Mal pro Jahr auftreten, so ist das auf ein geschwächtes Immunsystem zurückzuführen - und der Arzt gefragt. Andernfalls kann man durch Stärkung des Immunsystems mit gesunder Ernährung (Obst und Gemüse), Bewegung und Hautschutz vorbeugen. Die Bläschen selbst lassen sich durch Hygiene am schnellsten abheilen oder stoppen. Dazu zählen: eigene Zahnbürste, eigenes Besteck und Trinkgefäß, eigenes Handtuch, eigener Waschlappen. Wenn die Bläschen auftreten, nicht mit den Händen berühren. Hände gründlich waschen, Creme auftragen oder ein Herpes-Bläschen-Pflaster aufkleben. Am ansteckendsten ist die Flüssigkeit der Bläschen. Deshalb sollten in dieser Zeit keine Kontaktlinsen benutzt werden.

Also auch bei bester Faschingslaune: Vorsicht beim Fremdknutschen!

Nach den fetten Tagen

Festtage

Leider nutzen immer wieder Menschen die Festtage, um sich 'krank' zu essen. Natürlich hat das erhoffte und dann ausgebliebene Winterwetter bei uns nicht zu Spaziergängen animiert, damit ist die Bewegung ausgeblieben. Nun gilt es, den Körper zu entschlacken bzw. zu entlasten, d.h. wieder ins Gleichgewicht zu bringen, um entweder die überflüssigen Pfunde los zu werden oder im neuen Jahr mit neuem Mut und Elan die gesundheitlichen Probleme zu lösen. Ein Patentrezept gibt es nicht, aber es gilt, moderne Erkenntnisse in die Tat umzusetzen.

Ein Vorschlag besteht darin, bisherige Gewohnheiten und alte Traditionen zugunsten des gesunden Verhaltens zu verändern: Wir essen zu viel, zu schnell, zu spät und zu ungesund. Und das macht krank und matt. Dabei setzen uns Umwelt- und Genussgifte noch zu. Es gilt also, nicht nur mit einer Fastenkur die Verdauung zu regulieren, sondern höchstens eine solche als Anlass zu nehmen, sein Leben anders einzurichten. Dabei spielt der Darm eine große Rolle, weil er über sehr viele Nervenzellen verfügt und - eine Art 2. Gehirn - das größte immunologische Organ des Körpers darstellt, weil mindestens 80% der Abwehrzellen hier gebildet werden. Außerdem stellt die Darmoberfläche mit 4000 m² die größte Kontaktfläche zur Außenwelt dar.

Der Darm hat die Aufgabe, aus der Nahrung sorgfältig alles Wertvolle heraus zu lösen und alle Zellen, Gewebe und Organe mit Nährstoffen und Energie zu versorgen, alle überflüssigen und unerwünschten Stoffe auszuscheiden und abzuwehren. Das bedeutet, dass Störungen eines so komplizierten Systems auch negative Auswirkungen auf den Körper haben. so treten chronische Müdigkeit, Gereiztheit, Nervosität, Leistungsabfall, sogar Merk- und Denkstörungen auf. Das Immunsystem versagt seinen Dienst bei der Abwehr von Infekten, Allergien. Autoimmunerkrankungen häufen sich, gerade wenn ungesunde Ernährung oder Verdauungsstörungen von der Rebellion des Darmes künden.

Später wollen wir über Einzelheiten berichten. Heute nur so viel: Gesundes Essen und gesunde Verdauung müssen trainiert werden. Das beginnt mit gründlich langem Kauen und gutem Einspeicheln und endet mit regelmäßigem, d.h. täglichem Stuhlgang immer zur gleichen Zeit. Nahrungszusammensetzung und Nahrungsergänzungsstoffe beteiligen sich an der richtigen Ernährung. Der zündende Funke zur Veränderung aber entsteht im Kopf.

Saisonale Fettpolster

Fettpolster

Im Fortschritt der Wissenschaft zeigen sich nicht nur die positiven Seiten. Die ganze Fettforschung hat vielen Menschen den Appetit verdorben, gerade wenn man z.B. zu Festtagen an das knusprige, schmorende Gänschen in der Pfanne denkt, deren berauschender Duft durch das ganze Haus zieht und genüsslich die Magensäure lockt.

Heilkundige früherer Zeiten haben uns den Gänsebraten sogar als Volksmedizin ans Herz bzw. in den Magen gelegt. In der Antike galt der Vogel sogar als umfassendes Heilmittel.

So wußte man, dass das schwer verdauliche Gänsefett bzw. Gänseschmalz als 'Anseris unguentum' heilsame Effekte bei Haarausfall, in der Gynäkologie bei Uterusgeschwüren, gegen Brustschmerzen, bei der Straffung der schlaffen Bauchhaut nach der Geburt habe. Aber auch bei Nierenleiden wie bei übermäßigem Harnfluss, bei Gelbsucht, bei Hornhauttrübungen, HNO-Leiden vor allem bei Schwindel habe es gute Wirkung.

Etwas makaber mutet an, wenn die Rede ist, dass Gänseblut gegen Apoplexie (Hirnschlag), Flügelknochen gegen die Malaria hilft und Gänsehoden die Manneskraft stärken soll. Gänsekot in Erbsensuppe gerührt wurde sogar als Abführmittel angeboten.

Damit gelangen die knusprigen Tafelfreuden wieder ins Abseits und ins Reich der Magie, wo Heilkräfte der Gestalt, Konsistenz oder der inneren Eigenschaften zugeordnet werden und sich weit von einer Medizin entfernen.

Ich würde gerade zu den Festtagen beim Geruch der schmorenden, glänzenden Weihnachtsgans den Indianern und einer neuen US-Studie Recht geben, dass saisonale Fettpolster gerade im Winter die Abwehrkräfte unterstützen.

Erhöhte Temperatur oder Fieber

Fieber

Wird die normale Köpertemperatur von 37 Grad C überschritten, werden bis 38 Grad erhöhte Temperaturen gemessen. Danach spricht man von mäßigem Fieber und über 39 Grad C von hohem Fieber. Selten werden bis 41 Grad C erreicht.

Dieses akute Symptom verrät, dass das Abwehrsystem mit Eindringlingen wie Bakterien, Viren oder Toxinen kämpft. Auch wenn Begleitzeichen wie Appetitlosigkeit, Kopfschmerz und Schwitzen unangenehm sind, ist Fieber für den Körper ein wichtiges und gutes Zeichen, wenn es über einige Stunden bis ein oder 2 Tage nicht über 39 Grad hinausgeht.

Ist die Ursache eine Infektion mit Bakterien oder Viren sollte man in dieser Zeit das Bett hüten und mit Hausmitteln die Körperabwehr mit Flüssigkeitszufuhr von heißem Tee, z. B. Lindenblüten- oder Fliedertee, heißem Zitronenwasser und Ruhe unterstützen. Zum Fiebersenken hilft das alt bewährte Hausmittel Wadenwickel.

Fieber wird allerdings von chronisch Kranken (z. B. Herzpatienten, Diabetiker, Hypertoniker), älteren Menschen und Kleinkindern (besonders mit Krampfneigung) nicht so gut verkraftet, weil Kreislauf und Stoffwechsel doch erheblich belastet werden.

Sollten bei ihnen Temperaturen von 39 Grad C und darüber gemessen werden, muss ein Arzt konsultiert werden. Gesunde verkraften Temperaturen für kurze Zeit problemlos. Immer aber sollte nach der Ursache dieses Symptoms Fieber gefahndet werden, vor allem, wenn es länger als 2 - 3 Tage anhält.

Frühjahrsmüdigkeit - gesund oder krank?

Muedigkeit

Viele Menschen erwachen am Morgen, begrüßen den Tag freudig und freuen sich gerade nach dem langen Winter auf jedes grüne Blatt und bunte Blümchen, was sich neugierig in die Frühlingssonne reckt.

Andere erleben das Gegenteil. Ein Drittel der deutschen Erwachsenen führt die Müdigkeit und nicht nur im Frühjahr direkt zum Arzt, weil sie sich das Zerschlagensein, die Schlappheit schon am Morgen und die Müdigkeit am Tage nicht erklären können. Auch bei Älteren ist das nicht normal. Gut, im Frühjahr kann es vorübergehend durch Sauerstoffmangel und Mangel an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien zu Ermüdungserscheinungen kommen, die aber nach zwei bis drei Wochen und einem erholsamen längeren Schlaf wieder vorüber gehen.

Die Müdigkeit, die für den Arzt Bedeutung erlangt, dauert mehr als vier Wochen an. Man bezeichnet sie mit dem Fachbegriff Chronic-Fatique-Syndrom. Sie bezeichnet Tagesmüdigkeit und Konzentrationsstörungen mit krankhafter Ursache.

Bei Schlafstörungen können eingenommene Schlafmittel Überhänge am nächsten Tag genau wie andere Medikamente als Begleitwirkung haben, wie Antidepressiva, Neuroleptika (Nervenmittel), Antihistaminika (gegen Allergien), Antihypertonika (gegen hohen Blutdruck), Opiate, Parkinsonmittel oder Benzodiazepine. Der Arzt sollte stets unterrichtet werden, wenn der Patient mit Umweltgiften wie Lösemittel (Benzen, Xylol, Styrol) zu tun hat oder Luftverschmutzungen (Stäube, Rauche, Dämpfe) ausgesetzt ist.

Hinter mancher chronischen Müdigkeit verbirgt sich eine Erkrankung der Leber wie eine Virushepatitis, die sich oft im Anfang nur durch Müdigkeit zeigt, eine Nieren- oder Zuckerkrankheit oder eine Schilddrüsen- oder Bluterkrankung, auch manchmal ein Tumor oder eine akute und chronische Entzündung.

Verschwindet die so genannte 'Frühjahrsmüdigkeit' nicht innerhaltb von vier Wochen trotz Obst, Gemüse und ausreichend Trinken und Schlaf, ist der Arzt gefragt. Denn: Der Schlüssel zur Heiterkeit liegt in unserer Gesundheit.

Grippe oder Erkältung

Grippe

Doktor, ich glaub' ich habe die Grippe, krächzt mit leiser Stimme ein Patient im Sprechzimmer. Hat er Recht? Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann der Arzt schon aus den klinischen Symptomen die Diagnose stellen, ohne Rachenabstrich und Virusnachweis.

Während einer Grippewelle ist es natürlich einfacher, eine "echte" Grippe von einer Erkältung zu unterscheiden. Ein abrupter Beginn aus vollem Wohlbefinden heraus innerhalb weniger Stunden mit schwerem, allgemeinem Krankheitsgefühl, mit Fieber bis 41 Grad C, Muskel- und Gelenkschmerzen, trockenem Husten zu reagieren, spricht eindeutig für eine Virusgrippe - eine Influenza. Hinzu treten starke, bohrende Kopfschmerzen, schwere Glieder, oft Erbrechen und Durchfall, eine empfindliche Reaktion auf Lichtreize und Berührung der Haut, Schnupfen ist manchmal dabei, aber nicht dominierend.

Eine Erkältung dagegen, die sich in der herbstlichen Jahreszeit häufig einschleicht, beginnt allmählich mit Schnupfen und Halskratzen, leichter Temperaturerhöhung bis 38,5 Grad C, dumpfen Kopfschmerzen und einer geringen Abgeschlagenheit und mit Muskelschmerzen.

Während bei der ersten Symptomatik sofort der Arzt gefragt ist, um Komplikationen zu verhindern, können bei einer Erkältung erst vom Patienten selbst eine Reihe Hausmittel wie Gurgeln mit Salbei oder Salzwasser, feuchtwarme Halswickel, Inhalieren mit Kochsalzlösung, Trinken von heißer Zitrone mit Honig und kühle Wadenwickel gemacht werden.

Viel Trinken und sich Ruhe zu gönnen ist in beiden Fällen ein guter Rat und die beste Medizin.

Heuschnupfen

Heuschnupfen

Die Saison ist bereits eröffnet. In diesem Jahr sogar früher, denn schon seit Februar haben Menschen mit juckenden Augen, laufender Nase und Atembeschwerden auf Pollen von Erle und Hasel reagiert.

Und es werden immer mehr (über 12% der Bevölkerung), die eine Pollenallergie ausbilden oder darunter leiden. Dabei sind mehr Städter als auf dem Land Lebende betroffen, weil Abgase und Schmutz die normale Schutzfunktion der Atemwegsschleimhäute herab setzen.

Oft ist es das nächtliche Schnarchen, das den Partner aus dem Ehebett vertreibt oder die lästigen Augenprobleme, die man zuerst fehl deutet, bis man durch eine verstopfte Nase oder häufigen Niesreiz darauf kommt, dass eine Überempfindlichkeit des Immunsystems vorliegt. Die Gefahr besteht darin, dass, wenn man nicht erfolgreich behandelt, ein Bronchialasthma daraus werden kann.

Ein Arzt (am besten HNO oder Lungenfachmann) testet mit einer Palette verdächtiger Stoffe auf der Haut, im Blut oder an den Atemwegen selbst. Danach kann man sich für eine kausale Hypo- oder Desensibilisierung über zwei bis drei Jahre oder symptomatische Therapie mit Antihistaminica, Mastzellenstabilisatoren oder Corticoiden entscheiden.

Nur die spezifische Immuntherapie über drei Jahre hinweg mit Spritzen soll die Symptome mindern und vor allem das Risiko Asthma beseitigen.

Man kann mit einigen Tipps selbst zur Erleichterung beitragen:

  • Pollenbericht beachten
  • Wäsche nicht im Freien trocknen
  • am Abend Haare waschen
  • bei geschlossenem Fenster zwischen 5 und 8 Uhr schlafen (Pollenflug)
  • in den Abendstunden lüften
  • Rasen kurz halten
  • nicht selbst mähen
  • keine blühenden Pflanzen im Zimmer halten

Mein Freund, der Hund - darf der mit ins Bett?

Hund

Seit Jahrtausenden gehört der Hund zum Menschen als treuer Begleiter und Beschützer oder bei unseren Kindern als Spielkamerad. Während der Hund in frühester Zeit lediglich einem Zwecke diente - etwa zur Jagd mitgenommen wurde oder dem Menschen auf sonstige Weise dienlich war, ist er heute ein beinahe vollwertiges Familienmitglied. Was aber sagt der Arzt zu einem engen Kontakt zwischen Mensch und Tier? Diese Frage wird oft bei Ankunft eines Babys oder beim Umgang mit einem Säugling gestellt. Vertragen sich Neugeborene und Tiere - insbesondere der Hund - überhaupt? Sollte man sie zusammen aufwachsen lassen oder ist wenigstens im ersten Jahr des Kindes davon abzuraten? Gilt der Hund als Infektionsquelle? Wie gefährlich ist er im engen Kontakt?

In der Regel sind Kinder laut, lebendig und versuchen, mit dem Tier zu spielen. Manchmal ist man unruhig, wenn ein kleines Kind einen Hund von hinten umarmt, meist passiert aber nichts. Trotzdem sollten Eltern ihren Kindern erklären, dass man den Hund nie erschrecken sollte. Wenn man ihm von vorn entgegen kommt, erst warten bis er mit wedelndem Schwanz Zuneigung signalisiert, dann kann man ihn anfassen.

Der Hund betrachtet ein Kind in der Familie meist als einen zu beschützenden Gegenstand. Trotzdem sollte man ein Kleinkind nicht mit dem eigenen Hund oder schon gar nicht mit einem fremden Hund allein lassen. Schon das Annähern an den Fressnapf kann plötzlich als Bedrohung verstanden werden, das Tier beißt unter Umständen zu. Der innige Kontakt mit Streicheln, Bürsten, Kämmen und Spielen birgt geringe Gesundheitsgefahren in Bezug auf Infektionserreger in sich. Meist weniger als sie in Kindergarten oder Schule aufgelesen werden. Und das, obwohl der Hund häufig Würmer und Ungeziefer aufnimmt oder beherbergt.

Ein Familienhund ist natürlich geimpft, entwurmt und kat keine Flöhe. Trotzdem sollte sich das Kind nicht im Gesicht lecken lassen oder den Hund küssen. Ein Hund gehört nicht als Schlafgast ins Bett, er hat sein eigenes biologisches Milieu und benötigt seine eigene Schlafstelle. Nach dem Kontakt sollte sich das Kind die Hände waschen. Die Eltern sind also in jedem Fall gefragt, wenn es um Einordnung und Hygiene des Tieres geht.

Husten

Husten

Husten ist keine Krankheit, aber hinter dem Symptom können sich viele Krankheiten verbergen.

Da die Atemwege direkt mit der Umwelt in Verbindung stehen, werden auch alle Luftschadstoffe wie Schwebestaub, Schadgase, Pollen, Bakterien, Viren und besonders Zigarettenrauch eingeatmet.

Die Bronchialschleimhaut reinigt sich mit einem Hustenstoß verbunden mit Schleimauswurf als natürlicher Abwehr.

Erliegt dieser Schutz- und Reinigungsmechanismus oder wird er überfordert auch durch Entzündung bei einer Erkältung, dann geht nach 2-3 Wochen Husten und Auswurf die akute Bronchitis in eine chronische Form über.

Schon die akute Bronchitis, wenn sie mit Fieber verbunden est, benötigt ärztliche Behandlung, erst recht, wenn die Symptome nach 2 Wochen nicht abheilen. Dann droht der Übergang in eine krampfartige Bronchialerkrankung oder ein Asthma bronchiale, das mit zähem Auswurf, pfeifenden Atemgeräuschen, starken, lang andauernden Hustenanfällen besonders morgens, schwerem, keuchendem Atem und Druck- oder Engegefühl im Brustkorb verbunden ist.

Nun wird es höchste Zeit zum Hausarzt oder sofort zum Lungenfacharzt zu gehen, um die Ursache abklären und ausreichend behandeln zu lassen. Asthma und andere Lungenerkrankungen beginnen stets harmlos, sind aber immer ernst zu nehmen, wenn der Husten nach 2 Wochen nicht verschwindet. Gerade im Frühstadium normalisiert sich die Bronchialschleimhaut vollständig.

Immunsystem vor dem Urlaub stärken

Immunsystem

Endlich rückt der Urlaub näher. Trotz großer Vorfreude kann es passieren, dass man zu Beginn krank wird. Und tatsächlich sind die ersten drei Urlaubstage die Anpassungszeit, in der Körper und Immunsystem umschalten. Beide können vorübergehend schwächeln, so dass fremde Bakterien und Viren, der Jetlag und das ungewohnte Klima zum Ausbruch einer Krankheit insbesondere zu Erkältungsinfekten mit Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber und Husten führen.

Es wurde nachgewiesen, dass die Zahl der Killerzellen erheblich abnimmt und damit die Infektionsgefahr auf das Sechsfache ansteigen kann. Es gilt also, frühzeitig das Immunsystem ins Gleichgewicht zu bringen, es sogar anzustacheln, um Reserven aufzubauen. Wie kann man das machen? - In erster Linie durch regelmäßige Bewegung am besten im Freien. So sind Wandern, Schwimmen, Joggen, Gymnastik und auch Tennis oder Golfen eine gute Anregung, um das Herz-Kreislaufsystem kurzfristig zu aktivieren, den Herzschlag zwei mal wöchentlich über dreißig Minuten je nach Alter bis auf 180 minus Alter zu erhöhen.

Diese Muskelarbeit regt das Interleukin an, das wiederum die Immun-Abwehr aktiviert. Im Anschluss daran können ein Entspannungsbad und das Trinken von täglich vier bis fünf Tassen Tee (Rosmarin, Melisse, Passionsblume) eine gute Wirkung haben. Auf der natürlichen Basis kann man durch täglich Vitamin C-Einnahme (Grapefruit) und 1 mg Vitamin A (z.B. 60 g Karotten), dazu das Mineral Zink (in 100 g Käse, 30 g Roggen) sowie Selen (täglich 30 bis 50 Mikrogramm in Brokkoli, Feldsalat) der Abwehr zusätzlich einen Stoß geben.

Vermeiden Sie, sich gleich in den erste Tagen der Anpassung in die heiße Sonne zu legen oder in den Trubel zu stürzen. Auch die Ruhe und der damit verbundene Stressabbau stärken das Immunsystem und garantieren gesunde Urlaubstage.

Impfen lassen!

Impfen

Die kühlen Nächte sprechen für den Herbst und kündigen schon den Winter an. In dieser Zeit denken viele Menschen zwar daran, ihr Auto winterfest zu machen, aber wenige an die eigene Gesundheit.

Die Kälte macht den Körper anfällig gegenüber Infektionen, wobei die Grippe und Lungenentzündung durch Pneumokokken alle, aber besonders Ältere und chronisch Kranke wie Diabetiker, Bronchitiker, Herz-Kreislauf sowie Leber- und Nierenkranke treffen können. Gefährdet sind auch solche, die berufsbedingt mit vielen Menschen umgehen, wie Verkäufer, Busfahrer, Lehrer, Bankangestellte, Friseure, Gesundheitspersonal u.v.a.

Obwohl im letzten Winter nicht viel von einer Grippe zu merken war, starben in Deutschland etwa achttausend Menschen an deren Folgen. Auch in diesem Jahr werden wieder Grippeviren erwartet und trotz aller Abhärtungsmaßnahmen wie Saunabesuche, wechselwarmes Duschen, warme Kleidung, Bewegung an frischer Luft, kann einen jeden die echte Grippe mit plötzlich hohem Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen, Husten und Auswurf treffen.

Den sichersten Schutz bietet immer noch die Grippeschutzimpfung. Trotzdem ist man nicht vor einer Erkältung gefeit, aber eine schwere Grippe bekommt man mit Sicherheit nicht. Der Impfstoff ist schon da und je früher geimpft wird, um so besser.

Aber auch gegen die Pneumokokken - Pneumonie (Lungenentzündung) vor allem der Menschen über 60 Jahre, die das Immunsystem schwächt und sehr schwer, sogar tödlich verlaufen kann, sollte man sich impfen lassen. Der Hausarzt verfügt auch über diesen Impfstoff und berät seine Patienten.

'Höhen'-Ausflug

Indenbergen

Menschen jeden Alters trauen sich vor allem in Freizeit und Urlaub alles zu. Je extremer, um so besser, gerade wenn es um extreme Höhen geht. Ist es aber für alle gesund und förderlich für die Gesundheit? Natürlich gibt es Grenzen und vor allem für Ungeübte und für ältere Menschen. Dabei sind das Herz-Kreislaufsystem und die Lungen die begrenzenden Faktoren.

Wer auf dem Fahrradergometer ohne Schwierigkeiten 5 Minuten lang 125 Watt strampelt, der kann problemlos bis 4000 Meter hoch steigen. Je langsamer der Aufstieg erfolgt, um so besser die Anpassung. Treten jedoch Herzschmerzen (instabile Angina pectoris) und Herzrhythmusstörungen bei Belastung auf oder steigt der Blutdruck bei Hypertonikern trotz medikamentöser Einstellung auf systolische Werte über 200 mm Hg und diastolisch über 120 mm Hg an, dann ist eine Höhentour grundsätzlich untersagt.

Patienten, die schon im Tal beim Wandern nach Luft ringen, sollten einen Aufstieg unterlassen. Das betrifft vor allem Menschen mit Lungenemphysem und Asthma bronchiale, wobei Emphysomatiker weitaus gefährdeter sind. Für Asthmatiker können bei langsamem Aufstieg auf 1500 bis 2000 m sich die Luftverhältnisse sogar bessern.

Ein schneller Aufstieg soll aber in jedem Fall vermieden werden. Fährt man mit Seilbahn oder Lift in solche Höhen, sollten sich solche kranke und ältere Menschen eher ruhig verhalten und extreme zusätzliche Belastungen gerade in der Höhe vermeiden.

Lachen als Therapie

Lachen

In jüngster Zeit nutzen Ärzte und Psychotherapeuten das Lachen als Therapie. Seit 1998 gibt es in Deutschland (zuerst in Wiesbaden) Lachclubs, nachdem 1995 der Arzt Matan Katarja in Indien Lach-Yoga erstmals vermittelt hat und man seitdem überall im Lande mit solchen Yoga-Veranstaltungen nach diesem Vorbild aufwartet.

Während der Clubtherapie soll sich die traurige, getrübte Stimmung eines Menschen am besten in der Lachgemeinschaft aufhellen. Nach der Meinung des indischen Arztes ist es viel schwieriger, allein zu lachen als allein Sex zu haben. In den Clubs soll man sich vom Alltag lösen und völlig entkrampfen.

Zwei Elemente bestimmen das herzhafte Lachen: die Bewegung und die Geräusche.

Diese nutzt man, um lustige Bewegungen von Tieren (Löwenlachen, Gorillalaufen) nachzuahmen und laut darüber zu lachen. Oder jeder erzählt eine lustige, erlebte Geschichte, die er sich notiert hat oder aber einen Witz, seinen Lieblingswitz.

Da bloßes Lachen ansteckt, braucht nur einer mit einer auffälligen 'Lache' zu beginnen und alle verfallen dieser Leidenschaft oder auch 'eigenartigen Krankheit'. Das lässt sich auch wissenschaftlich mit der Ausschüttung der Botenstoffe Serotonin und Dopamin sowie mit MRT-Aufnahmen des Gehirns beweisen.

Positive Wirkungen des Lachens bestehen in besserer Sauerstoffversorgung von Hirn, Herz und Muskulatur, tiefere Atmung, Stressabbau, Schmerzausschaltung und Steigerung der Immunabwehr und es schützt vor Altwerden.

Stets aber lächelt man sich bei jeder Bewegung an, um zu zeigen: Ich gehe heiter durch das Leben - eine Lebenseinstellung, die sich jeder wünscht, die aber die Verhältnisse und Bedingungen oft nicht zulassen. Die Lachclubs wollen sie initiieren. Auch in Einzelsitzungen kann man damit beginnen, über das Leben in heiterer Weise nachzudenken und die lustige Seite zu betonen.

Lachen steigert das Wohlbefinden, es ist der Gesang der Seele. Vielleicht beginnen Sie mit dem Schmunzeln, vielleicht mit Hilfe einer meiner lustigen Begebenheiten, die ich in meinen Büchern aufgeschrieben habe. Eine Anleitung zur modernen Lachtherapie. Versuchen Sie es einmal, das wünscht sich Ihr Professor Schunk.

Lampenöle sind brandgefährlich

Lampenoel

Es betrifft zumeist das höchste Gut unserer Gesellschaft, unsere Kinder. Und gerade in dieser Jahreszeit, wo in Haus und Garten eine Petroleumlampe bis spät in die Nacht leuchtet und zur Gefahr werden kann.

Seit 1990 wurden bei uns 5 Todesfälle bei Kindern durch parafin- und petroleumhaltige Lampenöle registriert, und die zwei jüngsten Fälle im vergangenen Monat mahnen erneut zur Vorsicht beim Umgang mit diesen Chemikalien. Die Ein- bis Dreijährigen haben an Behältern einer Gartenfackel getrunken bzw. am Draht das Öl abgesaugt. Es waren stets ungefärbte und umparfümierte Lampenöle, denn seit 1999 gibt es ein Verkaufsverbot für gefärbte, parfümierte, parafin- und petroleumhaltige Lampenöle, jetzt auch europaweit. Die Todesfälle und eine große Anzahl von Vergiftungen betreffen also die noch zugelassenen ungefärbten und unparfümierten. Auch kleinste Mengen verschluckt, rufen Übelkeit und Erbrechen hervor. Weniger als ein Gramm "kriecht" in die Lungen und reicht aus, um schwere Lungenentzündungen auszulösen, woran die Kinder sterben. Auch flüssige Grillanzünder, Petroleum und Feuerspuckflüssigkeiten stellen eine solche Gesundheitsgefahr dar und sollten kindersicher mit entsprechenden Verschlüssen, Warnhinweisen u.a. versehen werden.

Weniger Risiken bergen die auf dem Markt befindlichen Lampenöle - Ersatzstoffe auf der Basis von Biodiesel in sich. Sollte ein Kind doch einmal flüssige Brennstoffe getrunken haben, gilt: Kein Erbrechen auslösen, sofort das Giftinformationszentrum in Erfurt informieren und das Kind umgehend in die Klinik bringen. Vorbeugen ist wie immer auch hier die bessere Methode.

Medikamente mit Wasser nehmen

Medikamente

Erst bei genauer Befragung meiner Patientin verriet sie mir, dass sie die Kopfschmerztabletten mit Grapefruitsaft eingenommen hatte. Nun war es mir erklärlich, woher das Herzrasen gekommen war: es war die Folge der ungünstigen Wechselwirkung von Medikamenten und bestimmten Nahrungsmitteln. Bei Grapefruitsaft konnte z.B. ermittelt werden, dass mehr als 25 verschiedene Arzneimittel so ungünstig beeinflusst werden, dass unerwartete und erhebliche Beschwerden auftreten. Antihistaminika, das sind Medikamente gegen Allergien, mit Grapefruit zusammen können sogar schwere Herzrhythmusstörungen hervorrufen.

Die Einnahme von Antibiotika zusammen mit calciumhaltigen Mineralwasser führt zu Verklumpungen im Darm, so dass die Wirkung gegen Entzündungen stark gemindert wird. Bestimmte Gyrasehemmer, auch gegen die Bakterien verabreicht, verstärken die Wirkung von Coffein und dürfen nicht mit Kaffee, Tee oder Cola eingenommen werden, weil sie innere Unruhe, starkes Herzklopfen und Schlaflosigkeit hervorrufen. Dass manche Schmerztabletten überhaupt nicht wirken, liegt oft daran, dass die Kranken vorwiegend Rohkost, Vollkornbrot und Müsli essen oder zusätzlich Leinsamen oder Weizenkleie zu sich nehmen.

Diese ballaststoffreiche Nahrung, die sehr gesund ist, aber in diesem Falle die Resorption im Darm insgesamt verzögern, so dass die anderen chemischen Arzneistoffe nicht oder nur unzureichend zur Wirkung kommen. Auch Lakritze oder andere Süßigkeiten sollen nicht mit Kontrazeptive (Antibabypille) zusammen eingenommen werden, weil sie Kaliummangel, Oedeme und Bluthochdruck verstärken können.

Am besten ist es, die notwendigen Arzneimittel zusammen mit Leitungswasser - oder normalem, nicht angereichertem Mineralwasser einzunehmen.

Nach Krankheiten nicht zu schnell auf volle Leistung

Nachkrankheiten

Ist das Fieber gerade abgeklungen, der Kopf leichter und die Nase wieder frei, gewinnt der Körper langsam seine Lebenskraft zurück. Manche denken dann, sofort mit voller Kraft wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren oder die liegen gebliebene Arbeit im Haushalt mit viel Willen und einigen Pausen zu bewältigen. Wenn plötzlich ein Rückfall auftritt, sind sie ganz und gar erstaunt.

Auch nach Operationen können Komplikationen den Menschen zur Ruhe zwingen. Das unvernünftige Verhalten mancher zeigt eine Fehleinschätzung an, denn der Organismus befindet sich je nach vorangegangener Schwere der Erkrankung etwa drei bis vier Wochen in der Rekonvaleszenz. Dieses Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "wieder kräftig werden (reconvalescere)". Sie ist das letzte Stadium einer Krankheit und muss genau so ernst genommen werden wie die Krankheit selbst.

Wichtigstes Kriterium dieser Phase ist Ruhe und Muse, um die Krise des Körpers zu überwinden, das Immunsystem zu stärken und voll funktionsfähig zu machen, sich langsam wieder an stärkere Belastungen anpassen. Für die körperliche Fitness sind Spaziergänge wichtig, deren Tempo und Dauer täglich langsam gesteigert werden, um Herz und Kreislauf inklusive Durchblutung wieder in Schwung zu bringen.

Dafür ist eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung mit täglich etwa 250 Gramm Obst und 350 Gramm Gemüse zu empfehlen. Vollkornbrot liefert Zink und Selen, Orange, Zitronen, Kiwis, Äpfel, Aprikosen und Sauerkraut decken den Vitamin C-Bedarf. Das mentale Gleichgewicht erlangt man mit Johanniskrauttee.

Einen Cocktail, der Körper und Geist wieder auf Schwung bringt, kann man sich selbst herstellen aus einem Liter Vollmilch, je einem Esslöffel Bierhefe, Soja- und Distelöl, Lecithin, Mango-, Kiwi- oder Papayasaft und einem Teelöffel Magnesiumoxid aus der Apotheke oder dem Reformhaus. Von diesem Getränk drei bis vier Mal täglich trinken.

Prosit Neujahr

Prostneujahr

Auch bei einer üppigen Silvesterparty ist vorbeugen besser als heilen!

Das heißt, schon der Gedanke an eine feucht fröhliche Alkohol-Party sollte jeden veranlassen, etwas fettreicher zu essen wie Lachs, Aal oder Schmalz, weil dadurch der Alkohol langsamer über die Leber ins Blut gelangt.

Langsames Trinken gibt der Leber mehr Zeit, den Alkohol abzubauen. So wird 0,1 Liter Wein in einer Stunde abgebaut. Zu jedem Alkohol ein großes Glas Mineralwasser trinken (etwa 200 ml) verdünnt diesen, gleicht zugleich die Mineralstoffverluste aus und lässt den Körper nicht austrocknen.

Hat einem trotz aller Vorbeugung der Kater doch noch erwischt, helfen zuerst ganz natürliche Mittel am besten, um den Körper nicht weiter chemisch zu belasten. So ersetzt der Rollmops günstig verlorene Mineralsalze, das tut in gleicher Weise auch eine Hühnerbrühe oder ein Eintopf. Vitamine sollten durch Obst aufgefüllt werden, während Sellerie und Rote-Beete-Saft, aber auch Salate die Leber entlasten.

Eine halbe Stunde Sauerstoff tanken durch einen Spaziergang an frischer Luft tut gut.

Kommt es ganz hart, bleibt einem immer noch vorm Schlafen ein Glas Wasser mit einer Aspirin- und Magnesiumtablette sowie 30g Traubenzucker, also ein richtiger Turbo-Beschleuniger für den Alkoholabbau.

Raucherhusten - nur ein wenig Husten?

Raucherhusten

Lungenkrebs und Rauchen wird von vielen Menschen spontan in Verbindung gebracht, an COPD aber denkt keiner, obwohl in Deutschland schon fünf Millionen daran leiden, Tendenz steigend. COPD steht für chronisch obstruktive (verkrampfende) Lungenerkrankung (englisch Pulmonary Disease), d.h. im Vordergrund steht der Husten, der über mehr als drei Monate anhält. Hinzu kommt dann morgendlicher Auswurf und Atemnot bei Anstrengungen.

An diese geringen Zeichen einer Lungenerkrankung hat man sich öfter über Jahre gewöhnt, gehört zumindest bei einem Raucher dazu.

Die Gefahr aber schlummert still in der Schleimhaut der Bronchien. Es bildet sich immer mehr Schleim, der nicht mehr durch Husten abtransportiert werden kann, die natürlichen Flimmerhärchen nehmen ab, dafür schwillt die Schleimhaut an - es kommt zur Verstärkung der Atemnot. Wie ein Ventil bleibt mehr verbrauchte Luft in den Lungenbläschen zurück, blähen sie wie ein Luftballon auf. So entsteht ein Lungenemphysem (Lungenüberblähung).

Letztendlich kann daraus eine asthmatische Reaktion mit Luftnotanfällen entstehen, die ein normales Leben erheblich einengen. Schließlich fehlt dem Körper ausreichend sauerstoffreiche Luft - es kommt zu Leistungsminderung.

Eine Heilung ist kaum möglich, aber eine ständige ärztliche Behandlung dringend nötig.

Deshalb gilt die Aufmerksamkeit der Vorbeugung, d.h. in erster Linie das Rauchen einzustellen, Lungeninfekte ohne Restfolgen behandeln zu lassen und Luftverschmutzungen (Staub, Gase, Dämpfe) zu meiden.

Für COPD-Patienten gibt es eine Vielzahl von sportlichen (Lungensport), physiotherapeutischen, inhalativen und anderen medikamentösen Wegen der Behandlung, um im frühen Stadium die Krankheit zu beseitigen.

Die Krankheit wird immer 'weiblicher', weil mehr Frauen und Mädchen regelmäßig rauchen und sich leider an den 'Raucherhusten' gewöhnen.

Reiseapotheke sollte dem Ziel angepasst sein

Reiseapotheke

Zur Vorbereitung einer Reise gehört auch immer die Reiseapotheke. Je älter man wird, um so umfangreicher fällt sie aus. Die regelmäßig zu Hause verordneten Medikamente müssen stets weiter eingenommen werden. Mit allen zusätzlichen Mitteln sollte man gezielt ans Werk gehen, um entweder zur Vorbeugung oder Selbstmedikation das Richtige im Urlaub zur Verfügung zu haben.

Die individuelle Reiseapotheke sollte je nach Reiseziel gepackt werden. Es gibt generelle Mittel, die auch bei Kurzreisen immer gute Dienste tun. Dazu gehören Schmerz- und Fiebermittel, Mittel gegen Durchfall und Verstopfung sowie eine Wundsalbe zur Wunddesinfektion bei Verletzungen mit Pflaster und eine bis zwei Binden.

Reisen nach Europa, USA und Japan benötigen dazu noch etwas gegen Übelkeit und Erbrechen, gegen Sonnenbrand, die Reisekrankheit, Insektenstiche, Allergien, grippale Infekte und Konjunktivitis. Aus Reiseerfahrungen kennt man die am häufigsten auftretenden Erkrankungen.

Diese Palette, am besten als Tabletten oder Kapseln, weil besser haltbar, sollte erweitert werden, wenn man in die Tropen reist.

Individualtouristen müssen stärker gegen Parasiten, bakterielle oder Pilzinfektionen, Vergiftungen und Allergien gewappnet sein, was bei Pauschalreisenden weniger der Fall ist. Aber auch sie müssen gegen Malaria vorbeugend ihre Tabletten nehmen, gegen Hitzeerkrankungen, fieberhafte Infekte und Verletzungen das Richtige dabei haben.

Natürlich ist das Beste, gleich einen gut ausgerüsteten Arzt mit zu nehmen. Aber Ärzte sind knapp geworden. Deshalb sollte sich jeder selbst mit dem Apotheker oder Arzt beraten, was für ihn auch je nach Reise unbedingt in die persönliche Apotheke gehört.

Sollen ältere Menschen noch öfter verreisen?

Reisetipps

Vor einem halben Jahr fragte mich eine ältere Witwe, deren Ehemann, den sie jahrelang aufopferungsvoll gepflegt hatte, verstorben war, ob sie wohl mit ihren 75 Jahren noch einmal verreisen könne. Sie war durch die Pflege inzwischen ohne soziale Kontakte, vereinsamt und befand sich in einem seelischen Tief. Ich riet ihr zu einer Busreise ins Nachbarland, von der sie als anderer Mensch zurückkam. Sie hatte wieder Lebensmut, Zuversicht und setzte sich neue Ziele - auch Reiseziele.

Reisen muss nicht immer ein Risiko bedeuten, wie man im Hinblick auf ältere Menschen und chronisch Kranke immer wieder hört. Reisen verschafft Bewegung, weckt Interessen, hält geistig und körperlich fit. Eine wunderbare Kombination also, die fast unbemerkt abläuft. Es sollte aber in jedem Fall eine Reise sein, die von Länge, Klima, Strapazen und Entfernung dem individuellen Zustand der reiselustigen Person entspricht. Es sollte schon bei der Vorbereitung ein Gespräch mit dem Hausarzt geführt werden. Eine lange Flugreise mit Jetleg bei einem Zuckerkranken würde die Tabletten- oder Insulineinstellung erheblich stören. Herz-Kreislaufkranke sollten nicht längere Zeit fliegen oder einen Urlaub in Höhen von über 2000 Metern machen.

Die vielen Kontakte in der Gruppe und mit anderen Menschen im Gastland sind die beste Medizin gegen Vereinsamung, so wie das Neue und Unbekannte Inaktivität und Bequemlichkeit bekämpfen helfen. In jedem Falle sollte das Risiko, das bei jeder Reise auftritt, mit ärztlichem Rat und guter medikamentöser Einstellung gemindert werden.

Den notwendigen Ruck zum Verlassen der häuslichen, gewohnten Umgebung aber, den muss man sich schon selbst geben.

Der gereizte Darm

Reizdarm

Jeder fünfte Deutsche sucht wegen Bauchschmerzen, Krämpfen, Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung oder Durchfall einen Arzt auf. Der Patient lässt viele Untersuchungen über sich ergehen und steht am Ende ohne eine eindeutige Diagnose da. Es gibt auch keine organisch fassbare Veränderung im Magen oder Darm. Und trotzdem kehren diese wechselnden Beschwerden in einem Zeitraum von drei Monaten immer wieder. Es handelt sich um Funktionsstörungen des Darmes, um ein Reizdarmsyndrom. Inzwischen ist es eine eigenständige, ernst zu nehmende Erkrankung, wenn andere organische Ursachen und eine Nahrungsmittelallergie ausgeschlossen wurden.

Zwei Fragen sind wichtig zu beantworten:

  • Bessern sich diese Beschwerden nach dem Stuhlgang?
  • Verschlimmern sie sich bei psychischem Stress oder seelischer Belastung?

Wenn das der Fall ist, muss dieses Syndrom gezielt behandelt werden.

Dann sollte der Betroffene ein Tagebuch führen, in dem die Speisen eingetragen werden, die zu Beschwerden geführt haben und zusätzlich die Stressfaktoren benannt werden, die permanent oder kurzzeitig Ärger, Freude, Angst und Zeitdruck hervorrufen. Hier findet der Arzt genug Ansatzpunkte für die Therapie. Meist nützt schon die Veränderung des Speiseplans mit Verzicht auf zuviel gesättigte Fettsäuren wie fettes Fleisch, Butter, fette Milch und Fettkäse, auch auf helle Getreidearten wie Maismehl und Weizen manchmal auch auf Roggenkörner, weil schwer verdaulich, verzichtet wird und dafür die Nahrung mit Quellstoffen wie Kleie und Grieß angereichert wird.

Zugleich muss der Stress durch Entspannung, autogenes Training oder Yoga, abgebaut werden.

Einen Trost gibt es: das Reizdarmsyndrom ist eine gutartige Erkrankung und heilt bei richtigem Verhalten, natürlich unter Verzicht auf Alkohol und Nikotin und zu viel Kaffee, tatsächlich gut aus.

Was im Schlafzimmer zu tun und zu lassen ist

Schlafzimmer

Nicht immer ist der Schlaf so ungestört und problemlos wie er sein sollte. Viele Menschen klagen über Einschlaf- oder Durchschlafstörungen und stehen frühmorgens zerschlagen und müde auf. Jeder dritte Erwachsene leidet an solchen Störungen, die mit dem Lebensalter zunehmen.

Viel zu schnell werden Schlaftabletten verordnet, ohne die Ursachen zu analysieren. Sie sind sehr vielfältig und treten oft in Begleitung mit anderen Beschwerden wie Herz-, Lungen-, Schilddrüsenerkrankungen, Schmerzsyndromen, bei degenerativen Nerven- und bei fast allen psychiatrischen Erkrankungen auf. Hier gilt es, die Grundkrankheit zu behandeln. Aber auch Medikamente wie Psychostimulantien und Schilddrüsenhormone können den Schlaf stören, ebenso äußere Faktoren wie Lärmbelästigung, Schichtarbeit oder Jetlag.

Sind die fassbaren Ursachen beseitigt und kommt man nicht zur Ruhe, kann man vorübergehend für zwei, maximal drei Wochen ein Schlafmittel einnehmen, um den Körper wieder zu beruhigen. Dabei sollte man zuerst pflanzliche Mittel wie Baldrian, Baldrianpräparate, Hopfen anwenden, die bei leichten Schlafstörungen helfen. Tritt keine Besserung ein, sollte man mit dem Arzt sprechen, der dann leichte Antidepressiva oder Hypnotika, also chemische Mittel verordnet. Dies nicht, ohne auf Verhaltensregeln der Schlafhygiene hinzuweisen: regelmäßige Schlafzeiten einhalten, feste Zeiten beim Zubettgehen und Aufstehen (auch an Wochenenden).

Kommt Müdigkeit am Tage auf, sollte maximal 20 Minuten und nicht nach 15 Uhr geschlafen werden, also ein kurzes Nickerchen vor allem im Alter.

Die Raumtemperatur im Schlafraum sollte nicht höher als 17 Grad sein. Alles, was an Arbeit erinnert, hat im Bett nichts zu suchen. Leichte Speisen bis spätestens 18 Uhr einnehmen, keine koffeinhaltigen Getränke (Kaffee, Cola, Tee) nach 17 Uhr, auch kein Alkohol und Nikotin. Ratsam ist ein Spaziergang an frischer Luft, um geistig und emotional zu entspannen.

Genau genommen sollten im Schlafzimmer nur Schlafen und Sex erlaubt sein. Dazu wünsche ich Ihnen viel Vergnügen und danach einen guten, ruhigen Schlaf.

Schnupfen im Urlaub

Schnupfen

Jeder, der in seinem Urlaub in den Süden fliegt, freut sich auf den Strand und möchte nicht wegen einer Erkältung in den ersten Tagen das Hotelbett hüten. Es passiert aber doch öfters als man denkt, denn das Flugzeug mit seiner Klimaanlage, dem notwendigen Druckausgleich, was der Mensch verkraften muss und die engen Verhältnisse sind gute Voraussetzungen krankmachende Keime zu verbreiten, die zu fieberhaften Infekten im Hals-Nasen-Ohrenbereich führen.

Dazu kommt noch Stress, der die Abwehrkraft mindert. Wenn der Nebenmann im Flugzeug verschnupft ist, hustet und niest dazu, Zugluft, schwankende Temperaturen, eventuell die Zeitverschiebung mit Schlafentzug und schon reagieren die eigenen Atemwege. Die Frage, ob die körperliche Abwehr ausreicht, entscheidet sich sehr schnell. Man soll es nicht darauf ankommen lassen.

Deshalb sollen einige vorbeugende Tipps helfen, die Urlaubszeit gesund zu überstehen.

  • Für den Druckausgleich zum Mittelohr sollte man Kaugummi oder Bonbons lutschen. Vor allem beim Sinkflug sollte man nicht schlafen.
  • Der Selbstreinigungsmechanismus der Nasenschleimhäute kann durch Befeuchten mit Meerwasser oder Emser-Salz-Lösung (als Spray) oder Sesamöl unterstützt werden.
  • Antientzündliche Substanzen wie Myrtol z. B. pflanzliches Gelomyrtol forte, Gelositin-Nasenpflege oder Gelomyrtol Bonbon, auch als Gelo-Flight-Set in der Apotheke erhältlich, können Keime und eine Entzündung zurückdrängen.
  • Besteht schon vor dem Abflug eine akute Nasennebenhöhlenentzündung, dann allerdings besteht Fluguntauglichkeit.

Ein banaler Schnupfen oder Entzündung der Nebennasenhöhlen?

Schnupfen2

Kopfschmerzen sind ein so vielfältiges Symptom, dass es stets nach einer Ursachensuche verlangt. Sind die Schmerzen stechend, verstärken sie sich beim Überbeugen des Kopfes nach Vorne, dazu eine verstopfte Nase und die Nasenatmung fällt schwer, oft nach einer Erkältung, die gerade abgelaufen ist, dann kann man schon mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass es sich um eine Entzündung der Nasennebenhöhlen - eine Sinusitis - handelt.

Manchmal nach einem banalen, nicht auskurierten Schnupfen schwellen die Schleimhäute in der Nase nicht ab, verschließen die Eingänge in die Stirn-, Siebbein - und Kieferhöhle, so dass es in einer oder mehreren dieser Nebenhöhlen zur Schleimansammlung und Entzündung kommt. Ein stärkerer Klopf- und Druckschmerz beim Abtasten des Gesichtes insbesondere der Stirm (Nasenwurzel) und der Wangenknochen (Jochbein) sowie der Partie um die Augen und den Nervendruckpunkten über und unter den Augen sagen dem Arzt etwas über die Stärke der Entzündung.

Eine Sinusitis kann sehr schmerzhaft sein, aber auch lebensgefährlich werden, wenn die Entzündung auf die Knochen und die angrenzenden Weichteile wie Augen und Gehirn übergreift und im schlimmsten Fall eine Hirnhautentzündung auslösen kann.

Um das zu verhindern, sollte frühzeitig für eine Verflüssigung und den Abfluss des Schleimes aus den Nebenhöhlen und für eine freie Atmung gesorgt werden. Am besten mit Myrtol, Gelomyrtol forte o.ä., die als natürliche Mittel frühzeitig eine Stauung verhindern. Dampfinhalationen, Spülungen mit Salzlösung, kalte Umschläge auf Stirn und Nacken sowie das Trinken von mindestens 2 Liter Kräutertee unterstützen die Heilung. Bei Fieber muss jedoch der Arzt aufgesucht werden, um Komplikationen zu verhüten.

Schnüffeln ist gefährlich

Schnueffeln

Nur wenige nehmen in Deutschland den Konsum von Schnüffelstoffen bei Kindern und Jugendlichen wahr oder ernst. Und doch hat schon jeder zehnte von ihnen Erfahrungen damit gemacht. Dann nämlich, wenn es zum plötzlichen Schnüffel-Herztod kommt. Beim Schnüffeln kann es durch eine verstärkte Katecholaminreaktion und Sauerstoffmangel am Herzen durch die geschnüffelten Aromate oder chlorierte Kohlenwasserstoffe zu Herzrhythmusstörungen mit Todesfolge kommen.

Die 'Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen' im Jahr 2003 brachte sowohl in Thüringen als auch in anderen Bundesländern bei Schülern der 9. und 10. Klassen ans Licht, dass elf Prozent der Schüler schon schnüffeln - meist täglich bis 40 Mal - oder sie haben es schon einmal probiert.

Wer schnüffelt, inhaliert flüchtige organische Lösemittel wie Benzin, Butan, Lachgas, Nitritverbindungen aus Fläschchen, einer Tüte oder einem Beutel. Diese Substanzen, zum Beispiel aus dem Feuerzeug, sind allesamt giftig oder verdrängen den Sauerstoff am Nervensystem, insbesondere im Gehirn. Sie erzeugen zunächst einen euphorischen Dämmerzustand mit Größenfantasien. Bewusstsein und Orientierung sind dann eingeschränkt (Delirium), motorische Unruhe tritt auf und das Denken geht verloren. Nicht lange und es folgen Bewusstlosigkeit und Atemstillstand. Die Jugendlichen wollen den Kick und unterschätzen, dass eine Gewöhnung einsetzt, das Gehirn und die Leber langsam aber sicher zerstört werden oder andere Süchte wie Heroinsucht gefördert werden.

Da die Schnüffelstoffe relativ leicht zu beschaffen sind, merken Eltern, Lehrer und Erzieher erst spät, was mit ihren Kindern los ist. Die Gesellschaft sollte hinsichtlich dieser gefährdeten jungen Menschen sensibilisiert werden, sie über die Gefahren aufklären, Kontrollen vornehmen und mit einem Arzt oder Sozialhelfer sprechen.

Eine Seefahrt, die ist (nicht immer) lustig

Seefahrt

Es sind mehr die reiselustigen Senioren, die in ihrem Urlaub den Kreuzfahrt-Tourismus bevorzugen, weil dieser Bequemlichkeit und Sicherheit verbindet. Deshalb wird auch häufiger in den Arztpraxen die Frage nach der gesundheitlichen Eignung gestellt.

Grundsätzlich ist man auf einem modernen Liner ärztlich gut versorgt und trotzdem kann manche Krankheit dem Urlauber die ganze Reise vermiesen.

Günstig ist, wenn der Hausarzt seinem älteren Patienten einen Arztbrief oder ein Attest über die Grunderkrankung und die Medikamente mit gibt. An Bord ist besonders mit Erkältungen und grippalen Infekten zu rechnen, weil sich die Passagiere auf engem Raum durch Tröpfchen-Infektion relativ schnell anstecken können. Reisedurchfälle sind relativ selten, wenn man bei Landgängen nicht 'sündigt', d.h. auf Märkten oder Basaren herum nascht.

Wer schon an Land unter Schwindelattacken leidet, sollte das durch eine Schiffsreise nicht noch verstärken. Ihm sollte man lieber abraten. Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, coronarer Herzkrankheit oder Diabetes mellitus sollten vor Fahrtantritt gut eingestellt sein und ausreichend Medikamente im Reisegepäck haben, eher einen kleinen Vorrat mitnehmen.

Ein Hinderungsgrund aber sind diese Krankheiten nicht mehr. Ein Gespräch mit Ihrem Arzt schon bei der Planung einer Schiffsreise ist immer günstig.

Skilaufen und die Gelenke

Skifahren

Jedes Jahr freuen sich viele Leute auf die weiße Pracht und den Wintersport. Oft wird damit auch die Frage gestellt: "Kann ich noch Skilaufen oder belastet ich meine Kniegelenke zu sehr?"

Viele Menschen leiden unter Knieschmerzen, deren Ursache Gelenkverschleiß (Arthrose) ist. Bei den 65-Jährigen ist jeder Zweite mit Schmerzen und Entzündungserscheinungen betroffen. In jüngeren Jahren sind vor allem angeborene Fehlstellungen der Gelenke, einseitige Belastungen durch den Beruf oder durch übermäßigen Sport in der Freizeit schuld, wenn sich das Gelenk mit Knorpelschäden und einer Entzündung schmerzend bemerkbar macht.

Gerade bei Alpin-Skilaufen verursachen die kurzen Schläge der harten Piste und Unebenheiten im Boden sowie Drehkräfte beim Schwingen (die besonders auf die Knorpelflächen einwirken) Schäden an den Knien. Aber auch Fußball, Squash, Tennis und sogar Golfen sind ausgesprochen 'knieunfreundliche' Sportarten. Es besteht auch ein Unterschied darin, ob lockerer Freizeitsport oder Leistungssport betrieben wird.

Sind bereits arthrotische Veränderungen vorhanden, sollte man auf stärkere Belastungen verzichten. Das heißt Abschiednehmen vom Abfahrtslauf und der Schussfahrt ins Tal. Dafür kann man aber Skilanglauf und Sportarten wie Wandern, Radfahren, Gymnastik und Schwimmen ausführen, denn bei Arthrose ist die Bewegung eine Notwendigkeit. Wer rastet, der rostet, gilt hier besonders für die Gelenke.

Um die Knie vorbeugend vor übermäßiger Belastung zu schützen, sollten auch gesunde Kniegelenke vor dem Alpin-Skifahren trainiert werden. Bewegung ist ein gutes Therapeutikum der Arthrose, allerdings verträgt sie keine Überlastung.

Für den Schutz sorgen regelmäßige Bewegung wie Spazierengehen und Radfahren, damit die Beinmuskulatur gekräftigt wird. Ferner Schuhe mit flachen Absätzen und weichen Sohlen, Gewichtsreduzierung und weniger Lasten tragen. Auch sollte man öfteres Hocken und eine starke Beugung der Knie vermeiden. Eine beginnende Arthrose kann mit gesunder Ernährung (wenig Fleisch, mehr Obst und Gemüse), Bewegung und Naturmitteln erfolreich behandelt werden. Kranke Gelenke jedoch erfordern den ärztlichen Rat, Physiotherapie und Medikamente.

Sport nach Infekten

Sportinfekte

In der Mehrzahl sind unsere Sportler junge, muskelkräftige, gesunde Menschen. Und doch kommen plötzliche Todesfälle vor, wie der des Fußballers des FC Carl Zeiss Jena Axel Jüptner 1998. Es zeigt, wie gefährlich es ist, während eines fieberhaften Infektes auf das Spielfeld zu gehen und sich körperlich zu belasten. Jeder dritte Sport-Todesfall geht auf Kosten einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Zumeist ist nach einer Virusgrippe oder einem fieberhaften Infekt der Herzmuskel mit angegriffen (Myocarditis) oder die Herzdurchblutung ist durch eine Erkrankung vermindert, der Herzmuskel erweitert oder das Reizleitungssystem ist gestört, was sich in Herzrhythmusstörungen ausdrückt.

Solche Herzerkrankungen auch unter 35 Jahren verbieten den Sport, d.h. jede körperliche Belastung kann sofort zu einer Überlastung des Herzens und Kreislaufs führen, im Extremfall zum Herzversagen und Tod. Deshalb empfiehlt es sich, solange die Körpertemperatur erhöht ist, keinen Sport zu treiben. Erst muss die 'Erkältung' abgeklungen sein. Erst 3 bis 5 Tage nach der völligen Entfieberung kann mit leichten Belastungen begonnen werden, nach weiteren eineinhalb bis zwei Wochen kann man die Belastung wieder langsam steigern.

Der Ausgangszustand wird erst nach drei bis vier Wochen wieder erreicht. Es ist eine völlige Fehleinschätzung, wenn ein Sportler und das gilt für jeden Sporttreibenden eine krankheitsbedingte Leistungsschwäche mit doppeltem Training auszugleichen versucht. Langsame Wiederanpassung an das alte Leistungsniveau ist der sportliche Grundsatz.

Bloß keinen Stress

Stress

Ein Leben ohne Stress ist nicht möglich, weil der Mensch Belastungen braucht, um Lebenssituationen zu meistern, seinen Körper zu schützen und in Schwung zu halten.

Doch wo liegt die Grenze zum Übergang in den krankhaften Bereich?

Der Stress als Mobilmachung im Körper setzt Energien frei, durch Ausschüttung des Hormons Adrenalin werden Körperreserven wie Fette und Blutzucker aktiviert und im Blut erhöht. Dazu steigen Blutdruck, Herzfrequenz, Blutgerinnung und Sauerstoff-Verbrauch an, damit man angreifen oder flüchten kann. Geschieht das aber nicht, bleiben die Energien ungenutzt. Gesünder wäre es, durch sportliche Betätigung oder Gartenarbeit diese Energien "abzuarbeiten".

Mehrfache tägliche Stresssituationen ohne Energieverbrauch, vielleicht zusätzlich den Kreislauf durch Kaffeetrinken anregen, durch Rauchen die Gefäße verengen und den Sauerstoff vermindern, kann zu dauerhafter Erhöhung von Puls und Blutdruck, von Blutzucker und -fetten führen bis hin zur harten Konsequenz: Herzinfarkt und Schlaganfall. Um das zu verhindern, muss jeder für sich versuchen, den Stress zu erkennen und abzubauen.

Was kann man tun?

Eine stressfreie Arbeit und Umwelt zu schaffen ist unmöglich. Es gilt aber, Stresssignale wie Gereiztheit, innere Unruhe, Schlafstörungen, Erschöpfung, Schweißausbrüche, Pulsrasen, Herzdrücken, Konzentrationsschwäche, depressive Verstimmung frühzeitig zu erkennen. Dann wird es höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen und durch aktive Muskelentspannung, Yoga, autogenes Training oder Meditation den Körper zur Ruhe bringen oder durch Sport und aktiven Urlaub die Energien richtig lenken.

Der Flug in den Urlaub

Urlaubsflug

Millionen Menschen jeden Alters fliegen auch in diesem Jahr wieder in den Urlaub. Es gibt jedoch Erkrankungen, die ganz oder vorübergehend fluguntauglich machen oder bestimmte Bedingungen an das Fliegen knüpfen. Man muss sich vorstellen, dass im Flugzeug geänderte Bedingungen auf den Körper wirken, etwa so als wenn man sich auf einem Berg von 2000 bis 2500 Meter aufhält. Der Sauerstoffdruck sinkt ab, so dass nur noch eine Sauerstoffsättigung von 90 % vorhanden ist. Es kommt zu einer Volumenzunahme in Körperhöhlen wie Mittelohr, Nebenhöhlen, Darm und Brustkorb, die Luftfeuchtigkeit sinkt auf 15% ab. Außerdem belasten beengte Sitzverhältnisse, oft auch Stress durch Aufregung und Zeitdruck, Schlafmangel und gestörten Rhythmus den Fluggast. Fliegen ist doch bei aller Freude auf den Urlaub eine Belastung.

Wer darf aus Gesundheitsgründen nicht fliegen?

In erster Linie Herz-Kreislauf-Kranke, bei denen ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall aufgetreten ist, die eine Bypass- oder Gefäßoperation hinter sich gebracht haben. Sie sollten je nach Schwere drei bis sechs Wochen nach dem Ereignis nicht fliegen. Gar nicht einsteigen sollten Hypertoniker mit systolischen Werten um 200 mm Hg, Menschen mit Herzschwäche mit verminderter Leistung , mit schweren Herzrhythmusstörungen. Aber auch Menschen mit schwerem Asthma, schwerer chronischer Bronchitis, akuten fieberhaften Infekten oder Grippe, mit einem hohem Thrombose- oder Embolierisiko, mit Epilepsie.

In jedem Fall sollte man sich mit seinem Arzt beraten und bei Erlaubnis die entsprechende Medizin im Handgepäck haben, während des Fluges ausreichend trinken, aber keinen Alkohol und Kaffee. Bewegungsübungen am Platz und im Gang sind bei längeren Flügen gerade bei Krampfadern zur Thrombosevorbeugung unerlässlich. Eine vorherige ärztliche Untersuchung und eine vorbeugende Medizin, die man während des Fluges einnimmt, ist oft unerlässlich.

Venenwalking hilft

Venen

Vorbeugen ist immer besser als abwarten, aktives Vorgehen ist das beste. Das betrifft insbesondere die Beine, unsere immer noch wichtigsten Fortbewegungsorgane.

Jede zweite Frau und jeder vierte Mann in Deutschland leidet an krankhaft veränderten Venen. In den meisten Fällen sind es Krampfadern, die sich stauen, entzünden können und zu einer gefährlichen Thrombophlebitis (Venenentzündung mit Verklumpen der Blutkörperchen), die wiederum eine Reihe von Komplikationen wie eine Thrombo-Embolie (Loslösen des Blutgerinnsels) oder Geschwüren hervorrufen können.

Deshalb sollten Frühzeichen einer Venenerkrankung (Krampfadern) ernst genommen werden. Das sind Klagen über schwere, müde Beine vor allem in der warmen Jahreszeit, ein Spannungsgefühl in den Beinen und Füßen, Anschwellen der Unterschenkel und Knöchel, vor allem bei längerem Stehen, nächtliche Wadenkrämpfe, Kribbeln und Unruhe in den Beinen bis hin zur fleckigen Rot- und Braunfärbung der Haut von Unterschenkeln und Füßen.

Diese ersten Symptome sollten Hinweis zum Handeln sein. Das bedeutet in erster Linie: Beine entlasten durch Hochlegen, wann immer es möglich ist (besonders abends zu Hause), damit das Blut zurückfließen kann.

Besser noch ist ein Venentraining, das so genannte Venenwalking, das auch unsportliche Menschen üben können. Beim Gehen wird durch Abrollen des Fußes von der Ferse zur Fußspitze die Fuß- und Beinmuskulatur als Muskelpumpe aktiviert, wobei die Arme mitschwingen. Schon auf den Fahrstuhl verzichten und Treppen gehen sind erste und gut zu verwirklichende Grundsätze, um die Venen zu beleben. Dies ist vor allem bei Menschen, die Steh- und Sitzberufe ausüben, von großer Wichtigkeit.

Verstopfung - Wenn der Darm bummelt

Verstopfung

Qualvoll ist sie schon, die hartnäckige Obstipation. Ja, die Funktionsstörung 'Verstopfung' ist die häufigste unseres Darmes. Unser Magen - Darm - Kanal hat aber auch Schwerstarbeit zu leisten, denn alles, was wir in uns als Nahrungsmittel hineinstopfen, muss er verarbeiten, d.h. in kleine Bausteine zerlegen, um sie dann für unseren Stoffwechsel aufzuarbeiten und alles Überflüssige auszuscheiden.

Schon im Mund beginnt die Verdauung mit Kauen und Einspeicheln. So vorbereitet kommt der Speisebrei im Magen mit dem sauren Magensaft in Berührung, wo Fleisch, Hülsenfrüchte und Milchprodukte verdaut werden.

Danach werden in dem etwa 5 Meter langen Dünndarm die Nahrungsbestandteile zerlegt und die brauchbaren Bausteine über die Schleimhaut aufgenommen. Über den etwa einen Meter langen Dickdarm wird dem Mageninhalt Wasser entzogen und der Stuhl vorbereitet, der mit Speiseresten dann den Körper über den After verlässt. Wenn das nicht regelmäßig, d.h. innerhalb von 2-3 Tagen einmal erfolgt, leidet der Mensch unter Darmträgheit oder bei vorübergehendem Stillstand unter Verstopfung.

Wenn das geschieht, greifen viele Menschen zu Abführmitteln, was häufig zu Missbrauch führt, weil man immer mehr davon nimmt bzw. nehmen muss, um eine Wirkung zu erzielen. Schon die Darmträgheit sollte mit natürlichen Mitteln verhindert werden.

Das geschieht mit: mehr bewegen, mehr trinken, mehr Balaststoffe wie Gemüse, Salate, Obst und Vollkornprodukte essen. Auch Joghurt mit speziellen Kulturen (Activa, Digestivum) kann die Verdauung beschleunigen.

Man sollte sich an den regelmäßigen Gang zur Toilette zu immer der gleichen Zeit gewöhnen. Zum Wohlfühlen gehört nicht nur gepflegtes Essen, man muss es auch wieder loswerden.

Des Körpers Warnsignale

Warnsignale

Viele Krankheiten sind plötzliche Ereignisse. Fragt man als Arzt aber genauer nach voraus gegangenen Veränderungen und Störungen in der Anamnese, erfährt man, dass in den vergangenen Monaten Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Brustschmerzen und Missempfindungen in Händen und Füßen aufgetreten sind. Dazu innere Unruhe und Schlafstörungen - so dass Schlaganfall oder Herzinfarkt doch nicht aus heiterem Himmel gekommen sind. Die Signale des Körpers wurden wegen des stressigen Alltags nicht wahr oder nicht ernst genommen. Viele Menschen übergehen sie, obwohl gerade in dieser Situation Vorbeugen besser als Heilen ist.

Es kommt darauf an, auf seinen 'eigenen Arzt im Körper' zu hören und schon die leisen Signale als Warnung wahrzunehmen - also lieber einmal mehr den 'Arztkollegen' zu konsultieren. Den eigenen Arzt beachten heißt aber auch, dass jeder Mensch über Selbstheilungskräfte verfügt - also einen Abwehrmechanismus besitzt, der immer auch versucht, ein Gleichgewicht der physischen und psychischen Kräfte des Körpers herzustellen.

Erst, wenn das nicht oder nur unzureichend gelingt, kommt es zur Krankheit, die dann zum Arzt führen sollte. Diese Hilferufe oder Warnsignale, die Störungen an einzelnen Organen und schließlich im ganzen Körper hervorrufen, sollten ernst genommen werden; zumindest sollte das eigene Gesundheitsverhalten mit Ernährung, Bewegung, inneren und äußeren Belastungen kritisch geprüft werden, um Ursachen aufzuspüren und in gesunde Bahnen oder ins Wartezimer des Arztes lenken.

Häufig zitiertes Beispiel ist das Warnsignal Kopfschmerz: häufig geklagt, dumpfe, bohrende oder pochende Schmerzen an Stirn, Schläfen oder Hinterkopf steigern sich mitunter zur Migräne mit krampfenden Halbseitenschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit. Hervorgerufen werden diese Beschwerden durch körperliche Ursachen wie Hormonschwankungen, Nacken-Verspannungen oder zu geringe Trinkmenge. Negativer Stress, Überforderung, zuviel Spannung oder Anspannung ohne Entspannung liegen als seelische Ursachen zugrunde.

Häufen sich diese Symptome nicht, kann man sich mit Spaziergängen an frischer Luft, regelmäßiger Entspannung und Lockerung - bei Bedarf auch mit einer Schmerztablette - selbst therapieren. Helfen diese Maßnahmen nicht, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Am besten ohne Zecken

Zecken

Zecken haben es im wahrsten Sinne des Wortes in sich, nämlich Bakterien und Viren. Das sind die Gefahren eines Zeckenstichs, der sonst eigentlich harmlos verläuft.

Aber nach kurzer Zeit, d.h. nach einigen Tagen kann sich um die Stichstelle ein roter Hof oder eine flächenhafte Rötung ausbilden. Das ist ein Zeichen, dass Borreliose - Bakterien in die Haut eingedrungen sind, um sich nun im Körper auszubreiten beginnen. Es können schmerzhafte Gelenkentzündungen (Lyme - Arthritis), die an Rheuma denken lassen, Herzmuskelentzündung und schwere Nervenentzündungen mit Lähmungen auch ohne akute Fieberschübe auftreten. Hier muss sofort bei Nachweis im Blut mit Antibiotika behandelt werden. Eine Impfung gibt es dagegen nicht.

Noch gefährlicher sind die so genannten FSME - Viren. Hier ist die Zecke der Überträger der Frühsommer - Meningo - Encephalitis - Viren. Es handelt sich stets um eine schwere Hirnhautentzündung, die mit grippeähnlichen Zeichen, wie Gliederschmerzen, Fieber, das stetig steigt, sowie Benommenheit, Nackenschmerzen und Lähmungen einhergehen.

Die Gegenden, wo die Zecken Virusüberträger sind, nennt man Endemiegebiete. In Deutschland sind das Bayern, Baden-Württemberg, Teile Hessens, Thüringen und Rheinland-Pfalz. Auch beliebte europäische Urlaubsregionen zählen dazu, so z.B. Österreich, Tschechien, Ungarn, Skandinavien, Kroatien, Slowenien, Baltikum und die Schweiz.

Der große Vorteil ist, dass die Ärzte über einen sehr guten Impfstoff für alle Altersgruppen ab dem 1. Lebensjahr zur Verfügung haben, der frei von zusätzlichen Konservierungsmitteln ist (z.B. Encepur). Der Schutz heißt also hier eine rechtzeitige Schutzimpfung (insgesamt 3 Impfungen: 2 im Abstand von 4 Wochen und nach einem Jahr) durchzuführen, um vor der Erkrankung und möglich bleibenden Schäden sicher zu sein.

Nutzen Sie diese angebotene Gelegenheit, sie bietet sicheren Schutz für 3 Jahre, nicht nur im Frühjahr, sonden auch im Sommer und Herbst. Der beste Schutz allerdings, sich vor den blutdürstigen Zecken zu schützen, ist lange Kleidung, festes Schuhwerk und das Absuchen der nackten Haut nach einem Spaziergang in Wald, Feld und Wiese.